Der Weg ist das Ziel -
Wanderung zum K2

Das war diesmal ein besonderer Leckerbissen, den der BürgerHock zu bieten hatte. Herr Bertram Rüb war extra aus Gengenbach angereist, um den Multivisionsvortrag von einer Wanderung zum zweithöchsten Berg der Welt zu zeigen. Der K2 (K = Karakorum-Gebirge) liegt an der Grenze zwischen China und Pakistan. Er wurde Mitte des 19. Jahrhunderts "entdeckt" und Mitte des 20. Jahrhunderts zum ersten Mal bestiegen. Große Aufmerksamkeit erregte 2011 die Bezwingung des K2 durch die Österreicherin Kaltenbrunner.

Herr Rüb flog im Herbst 2013 mit 7 Mitreisenden über Istanbul nach Kirgistan. Von dort ging es weiter per Bus, Kamel, Esel und natürlich per Pedes über hohe Pässe, enge Schluchten, an steilen Geröllhängen entlang und durch eiskalte Gletscherflüsse. Am Morgen waren die Wanderschuhe oft gefroren. Unterwegs kam man immer wieder an Nomaden mit ihren Rundzelten und Viehherden vorbei. Wir sahen viele schöne Bilder von pausbackigen Kindern, die sich ohne Scheu fotografieren ließen. Kurios war irgendwo eine alte Aral-Tanksäule, die noch D-Mark anzeigte. An der Grenze zur Autonomen Region der Uiguren, die zu China gehört, trug der Beamte eine Jacke mit deutschen Polizeiabzeichen! Übernachtet wurde in mitgebrachten Zelten, aber auch in Lehmhäusern. Die Temperatur war nachts zwischen 10 und15 Grad minus.

Nach 1 Woche anstrengender Wanderung war das chinesische Basislager in 3900 m Höhe am schuttbedeckten Gletscher erreicht und der Blick auf den imposanten strahlend weißen K2 frei. Herr Rüb erläuterte uns die verschiedenen steilsten Aufstiegsrouten, und wir konnten gut nachvollziehen, dass dies kein Berg für den Massenandrang ist. Die Gruppe kämpfte sich noch zum Gletschertor hoch und trat dann den Rückweg an. Dieser war nicht minder beschwerlich, ging es doch über atemberaubende Pfade an steilen Graten und 4000 m hohen Wänden entlang. Auch galt es einen Sandsturm zu überstehen. Eine Entschädigung für all die Strapazen bot der begleitende Koch, der immer wieder schmackhafte Gerichte hervorzauberte und mit Liedern seiner Heimat die Gruppe erfreute.

Schließlich war die chinesische Oasenstadt Kashgar an der alten Seidenstraße erreicht. Hier wurde alles geboten, was man sich für so einen Ort vorstellt: Moschee, Mao-Statue, Läden mit Gewürzen, Tees, Schlangen zum Essen, Bäckereien mit Fladenbroten, einen fliegenden Kohlenhändler, Friseurbesuch für 1 Euro, Nudelmann und Messerschärfer. Auch ein riesiger und lauter Tiermarkt durfte nicht fehlen mit Eseln, Schafen, Ziegen, Kamelen und Fellen sowie im Freien hängendem Fleisch. Die selbst organisierte vierwöchige Reise endete in Bistek in Kirgistan, wo vor dem Parlament noch Marx und Engels Wache halten.


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