Reise zu den Liparischen Inseln

Beim November-Hock des BürgerTreffs entführte uns Herr Dr. Zimmermann auf die nördlich von Sizilien gelegene Inselgruppe, die auch unter dem Namen Äolische Inseln bekannt ist, nach dem griechischen Windgott Äolus benannt. In einem Direktflug ging es in diesem Frühjahr von Friedrichshafen nach Catania. Im Videovortrag konnten wir hervorragende Luftaufnahmen von Immenstaad, der Lindauer Bucht und den schneebedeckten Alpen bewundern.

Nach einer Übernachtung führte die Fahrt von der Hafenstadt Milazzo in zwei Stunden mit dem Schnellboot direkt nach Lipari, der größten Insel des Archipels. Es schloss sich ein Rundgang und Aufstieg auf die Akropolis, dem Burgberg von Lipari, an. Als Besonderheit gab es hier eine Kapelle mit einer Weihnachtskrippe im Stil eines äolischen Dorfes. Im reich bestückten Museum zeigte die Vasenvielfalt das ganze Spektrum der antiken Kunst. Bei einer Inselrundfahrt genossen wir den Blick auf das glasklare Wasser sowie tolle Aussichten auf die Nachbarinseln. Der Bimssteinabbau erinnerte daran, dass Lipari lange ein Handelszentrum für dieses Exportgut sowie für den messerscharfen Obsidian war.

Über einen 2400 m hohen Pass mit einer alten Karawanserei und am schön gelegenen Sevansee entlang ging es dann nach Georgien. Die gut erhaltene Altstadt der Hauptstadt Tiflis gab mit bunten Häusern, Straßencafés, Kirchen, Moscheen und Synagogen ein weltoffenes Bild. Georgien selbst ist russisch-orthodox mit entsprechender Schrift und Sprache. Besonders stolz sind die Georgier auf ihre Schatzkammer mit wunderbaren Goldarbeiten, von denen auch wir einen kleinen Ausschnitt sehen konnten. Die nächste Station war der Besuch einer Kellerei im Weinbaugebiet. Natürlich gab es eine Kostprobe vom orangefarbenen Wein, der auch in die EU geliefert wird. Ansonsten floriert der Handel mit Kupfer, Gold, Diamanten und alten Autos.

Am nächsten Tag ging es - natürlich per Schiff - nach Panarea, der Nachbarinsel mit schönen Villen, Orangenhainen und malerischen Felsen, um dann nach Stromboli zu gelangen. Der 900 m hohe aktive Vulkan spuckt in regelmäßigen Abständen feurige Lavafontänen aus, was besonders in der Dunkelheit sehr malerisch aussieht. Auch der Nachbarinsel Salina wurde ein Besuch abgestattet, vorbei an einem Wachtturm, wahrscheinlich aus der Saraszenenzeit, einer "Engelsgrotte", einem Felsen namens "der Papst" und verschiedenfarbigem Gestein.

Eine lange Schifffahrt führte zu den entlegenen Inseln Alicudi und Filicudi. Auf Alicudi gibt es kein Auto. Die Transporte werden von mit Holzkisten bepackten Eseln bewältigt. Auf beiden Inseln werden die Lokale erst im Mai eröffnet, so dass die Besucher noch nicht einmal einen Kaffee trinken konnten. Filicudi ist Weltkulturerbe wegen seltener Funde aus der Steinzeit.

Natürlich durfte ein Besuch von Vulcano nicht fehlen. Schon vom Schiff aus sah man die aufsteigenden Schwefeldämpfe vom Kraterrand. Aber zuerst führte ein Spaziergang durch eine Allee zu einem sehr grünen Aussichtspunkt mit Kühen, Kakteen, Blumen und Eidechsen sowie einem tollen Blick auf den 75 km entfernten Ätna. Wer wollte, konnte auf Aschewegen und schmalem Pfad mit Ziegenbegleitung den Aufstieg zum Großen Krater wagen und einen Blick auf die Fumarolen werfen. Auch ein Schwefel-Schlammbad am Meer wäre möglich gewesen.

Die Rückfahrt von den Inseln führte wieder über Milazzo und Catania nach Syrakus. Diese Stadt ist stolz auf ihre antike Vergangenheit mit griechischem und römischem Theater und dem berühmten "Ohr des Dionysos", einer Felsenhöhle, bei der der Tyrann jedes dort geäußerte Wort lauschen konnte. In der sehenswerten Altstadt gibt es nicht nur einen Apollotempel, sondern auch eine Kirche, die ein Caravaggio-Gemälde beherbergt. Anschließend wurde noch ein sehr altes Schloss, in dem der Film "Der Pate" gedreht worden war, besichtigt, bevor es auf die Heimreise ging.

I. B.


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